In einer zunehmend digitalisierten Welt müssen B2B-Handelsvertreter ihre Verkaufs- und Marketingansätze neu ausrichten. Eine Strategie zum Multichannel Vertrieb stellt eine flexible Lösung dar, um mit den wechselnden Anforderungen der Kunden mitzuhalten und die Vertriebseffizienz zu optimieren. Doch was steckt hinter dieser Methode und wie lässt sie sich effektiv einsetzen?

Strategien für einen gelungenen Multichannel Vertrieb

Die B2B-Verkaufslandschaft ist einem kontinuierlichen Wandel unterworfen. Für Handelsvertreter, die an der Spitze bleiben wollen, ist die Beherrschung eines Multichannel Vertriebs unerlässlich. Sie eröffnet die Möglichkeit, Kunden über eine Vielzahl von Plattformen zu erreichen und zu binden, was potenziell zu einer Steigerung der Verkaufszahlen führen kann. Die Herausforderung liegt darin, diese Strategie nahtlos in die bestehende Verkaufstaktik zu integrieren.

Um einen effektiven Multichannel Vertrieb zu entwickeln, solltet ihr folgende Schritte berücksichtigen:

  1. Analyse der bestehenden Vertriebskanäle: Eine gründliche Bewertung der aktuell genutzten Kanäle ist entscheidend. Dies umfasst in der Regel eine Kombination aus persönlichen Meetings, Telefonvertrieb und digitalen Elementen wie E-Mail.
  2. Einführung in digitale Kanäle: Der Einstieg in die digitale Kommunikation kann mit grundlegenden Maßnahmen wie E-Mail-Newslettern beginnen. Professionelle Social-Media-Profile auf Plattformen wie LinkedIn dienen dazu, die Sichtbarkeit und das Netzwerk zu erweitern.
  3. Schulung und Ressourcen: Es ist wichtig, Handelsvertretern die notwendigen Schulungen und Ressourcen zur Verfügung zu stellen, damit sie digitale Tools effektiv nutzen können. Hierzu zählen Webinare, Online-Kurse oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
  4. Integration von CRM-Systemen: CRM-Systeme sind unerlässlich, um Kundeninteraktionen über alle Kanäle hinweg zu verfolgen und zu verwalten. Sie tragen dazu bei, ein konsistentes Kundenerlebnis zu gewährleisten und wertvolle Daten über Kundenpräferenzen und -verhalten zu sammeln.
  5. Content-Marketing: Die Entwicklung einer Content-Strategie, die wertvolle Inhalte über verschiedene Kanäle verbreitet, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Dies umfasst die Erstellung und Verteilung von Artikeln, Blogs, Whitepapers und Fallstudien.
  6. Messung und Anpassung: Der Einsatz von Analysetools zur Messung der Leistung der verschiedenen Kanäle ist entscheidend, um die Strategie bei Bedarf anzupassen. Dies ermöglicht es, die effektivsten Kanäle zu identifizieren und Bereiche für Verbesserungen zu erkennen.
Multichannel Vertrieb für Handelsvertreter: Die digitale Transformation meistern

 

Schritt 1: Bestandsaufnahme aktueller Kanäle

Eine gründliche Bestandsaufnahme der genutzten Vertriebskanäle bildet die Grundlage. Es gilt zu ermitteln, welche Kanäle die meisten Leads generieren und die höchsten Konversionsraten aufweisen. Die Präferenzen der Kunden und ihre Reaktionen auf unterschiedliche Vertriebsaktivitäten sind dabei ebenso zu berücksichtigen. Diese Analyse schafft einen fundierten Ausgangspunkt für die Entwicklung eines Multichannel Vertriebs.

Tipps zur Umsetzung:

  • Priorisierung von Kanälen, die bereits bekannt sind oder von Kunden genutzt werden.
  • Schrittweise Integration digitaler Kanäle zur Vermeidung von Überlastung.
  • Einsatz digitaler Kanäle für spezifische Marketingaktionen und Leadgenerierung.

Tools und Plattformen:

  • Soziale Netzwerke wie LinkedIn für Networking und Markenbildung.
  • E-Mail-Marketing-Plattformen wie Mailchimp für zielgerichtete Kampagnen.
  • Webinar-Plattformen wie Zoom oder GoToWebinar für Online-Präsentationen.

Schritt 2: Digitale Kanäle erkunden

Die Erschließung digitaler Kanäle eröffnet neue Möglichkeiten zur Kundenkommunikation. Plattformen wie LinkedIn dienen der Netzwerkerweiterung und Markenstärkung, während E-Mail-Marketing eine direkte Ansprache ermöglicht. Webinare wiederum bieten eine Plattform, um Fachwissen zu teilen. Es ist entscheidend, die digitalen Vorlieben der Zielgruppe zu erkennen und diese Kanäle strategisch in den Vertriebsprozess einzubinden. Digitale Kanäle können die Kundeninteraktion verbessern und den Vertriebszyklus unterstützen.

Tipps zur Umsetzung:

  • Auswahl von Kanälen, die zur eigenen Expertise und den Präferenzen der Kunden passen.
  • Schrittweise Einführung digitaler Kanäle zur Vermeidung von Überforderung.
  • Gezielte Nutzung digitaler Kanäle für Marketingaktionen und Leadgenerierung.
  • Anpassung der Plattformwahl an das eigene Produkt und die Zielgruppe.
  • Einsatz digitaler Plattformen zur Gewinnung von Einblicken in das Kundenverhalten.
  • Experimentieren mit verschiedenen Formaten und Inhalten zur Optimierung der Resonanz.

Tools und Plattformen:

  • LinkedIn: Für Networking, Markenbildung und Content-Veröffentlichung. LinkedIn Sales Navigator kann für erweiterte Vertriebsfunktionen genutzt werden.
  • Google My Business: Um lokale Sichtbarkeit für Handelsvertreter zu erhöhen, die regionale Kunden ansprechen möchten.

Schritt 3: Kompetenzaufbau und Tools

Die fortschreitende Digitalisierung stellt neue Anforderungen an Fähigkeiten und Instrumente. CRM-Systeme sind für das effiziente Management von Kundenbeziehungen über diverse Kanäle hinweg essenziell. Gleichzeitig ist die Schulung in digitalen Kompetenzen entscheidend, um die Handhabung dieser Werkzeuge zu gewährleisten. Investitionen in die Weiterbildung des Teams sind somit unverzichtbar, um die volle Leistungsfähigkeit der digitalen Tools zu entfalten und den Vertriebsprozess zu optimieren.

Tipps zur Umsetzung:

  • Durchführung regelmäßiger Trainings und Workshops zur Förderung digitaler Kompetenzen.
  • Anregung zur Erlangung von Zertifikaten im Umgang mit digitalen Werkzeugen.
  • Auswahl anwenderfreundlicher Instrumente, um die Einarbeitungszeit zu minimieren.

Tools und Plattformen:

Schritt 4: Integration von CRM-Systemen

Die Einführung eines Customer Relationship Management (CRM)-Systems ist ein entscheidender Schritt, um Kundeninteraktionen über alle Vertriebs- und Marketingkanäle hinweg zu zentralisieren. Ein CRM-System ermöglicht es Ihnen, jede Interaktion mit dem Kunden zu verfolgen, zu analysieren und darauf basierend strategische Entscheidungen zu treffen. Es dient als einheitliche Datenquelle für Kundeninformationen, was zu einem konsistenten Kundenerlebnis über alle Berührungspunkte hinweg führt.

Tipps zur Umsetzung:

  • Auswahl des richtigen CRM-Systems: Wählen eines CRM, das zur Unternehmensgröße und Branche passt. Skalierbarkeit, Benutzerfreundlichkeit und Integrationsfähigkeit mit anderen Tools berücksichtigen.
  • Datenmigration und Integration: Planung der Migration bestehender Kundendaten in das neue System und sicherstellen, dass es sich nahtlos in andere Vertriebs- und Marketingtools integrieren lässt.
  • Schulung und Akzeptanz: Investitionen in die Schulung von Mitarbeitern, um sicherzustellen, dass das CRM effektiv genutzt wird. Die Akzeptanz durch das Team ist entscheidend für den Erfolg des Systems.
  • Datenpflege: Die Daten im CRM sollten immer aktuell und sauber gehalten werden. Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen sind notwendig, um die Integrität der Daten zu gewährleisten.
  • Analyse und Anpassung: Nutzung der Datenanalyse-Funktionen des CRM, um Einblicke in Kundenpräferenzen und -verhalten zu gewinnen. Entsprechende Anpassung der Vertriebs- und Marketingstrategien.

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Schritt 5: Content-Strategie entwickeln

Content spielt eine zentrale Rolle im digitalen Marketing. Eine durchdachte Content-Strategie ist entscheidend, um Inhalte zu generieren, die die Zielgruppe ansprechen und Mehrwert bieten. Ziel ist es, durch qualitativ hochwertige Inhalte wie Blogartikel, Whitepapers oder Case Studies die eigene Expertise zu demonstrieren und die Bedürfnisse der Kunden zu adressieren. Ein gut strukturierter Content-Plan sorgt für regelmäßige Publikationen über die gewählten Kanäle und trägt zur Markenstärkung bei.

Tipps zur Umsetzung:

  • Identifikation relevanter Themen, die die Zielgruppe interessieren und binden.
  • Erstellung eines Redaktionsplans zur Strukturierung und Planung der Inhaltsveröffentlichung.
  • Anwendung von SEO-Praktiken, um die Auffindbarkeit und Sichtbarkeit des Contents zu verbessern.

Tools und Plattformen:

  • Content-Management-Systeme wie WordPress für das Blogging.
  • SEO-Tools wie SEMrush oder Ahrefs für die Keyword-Recherche und -Optimierung.
  • Design-Tools wie Canva für die Erstellung von visuellen Inhalten.

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Schritt 6: Messen, lernen, anpassen

Der abschließende Schritt ist ein fortlaufender Zyklus aus Messung, Lernen und Anpassung. Es ist essenziell, die Wirksamkeit der eingesetzten Kanäle kontinuierlich zu analysieren. Analytics-Tools ermöglichen die Überwachung der Performance der Vertriebskanäle, das Lernen aus den gewonnenen Daten und die entsprechende Feinjustierung der Strategie. Ziel ist die stetige Verbesserung der Ansprache und des Kundenerlebnisses.

Tipps zur Umsetzung:

  • Definition klarer Leistungsindikatoren (KPIs) für jeden Vertriebskanal.
  • Regelmäßige Analysen zur Bewertung des Erfolgs und zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen.
  • Flexibilität und Bereitschaft zur Anpassung der Strategie basierend auf Analyseergebnissen und Kundenrückmeldungen.

Tools und Plattformen:

  • Datenanalyse-Tools wie Tableau oder Microsoft Power BI für visuelle Analysen.
  • CRM- und Marketing-Automatisierungstools, wie Zapier für einfache Automatisierungen.
  • A/B-Testing-Plattformen wie Optimizely für die Optimierung von Marketingkampagnen.

Fazit: der Multichannel Vertrieb für Handelsvertretungen

Die kontinuierliche Evolution der B2B-Verkaufslandschaft erfordert von Handelsvertretern eine ständige Anpassung und Optimierung ihrer Vertriebsstrategien. Eine Multichannel-Strategie ist dabei von zentraler Bedeutung, um den diversifizierten Präferenzen und Verhaltensweisen der Kunden gerecht zu werden. Durch die sorgfältige Analyse und Erweiterung bestehender Vertriebskanäle um digitale Plattformen lässt sich die Kommunikationsreichweite signifikant vergrößern. Bildung und die Implementierung adäquater Tools sind entscheidend, um die Potenziale dieser Kanäle voll auszuschöpfen und Kundenbeziehungen zu intensivieren. Eine gezielte Content-Strategie trägt maßgeblich zur Sichtbarkeit und Expertenpositionierung bei. Die fortlaufende Analyse und Anpassung der Vertriebsstrategie ist unerlässlich, um agil auf Marktveränderungen reagieren und Vertriebsziele realisieren zu können.

Durch die Integration von Plattformen wie LinkedIn, XING, Alibaba, Global Sources, Salesforce, HubSpot und Google My Business sowie internen Kommunikationstools wie Slack oder Microsoft Teams lässt sich ein dynamischer und effektiver Ansatz zum Multichannel Vertrieb etablieren. Dieser Ansatz fördert nicht nur eine verbesserte Kundenansprache, sondern trägt auch zu einer verstärkten Kundenbindung und letztendlich zu einem Anstieg der Verkaufszahlen bei.

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